Aktuelle Projekte
Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik
»Interprofessionelle Ausbildung im Pflegestudium« - ohne zeitliche Befristung
Projekt ohne zeitliche Befristung
Eine verbesserte Kooperation der Gesundheitsberufe wird international und national seit mehr als drei Jahrzehnten gefordert. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür stellt das gemeinsame Lernen unterschiedlicher Professionen bereits in der Ausbildung dar. In den Jahren 2014 bis 2020 wurde in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nürnberg, dem Centrum für Pflegeberufe und der PMU Salzburg Medical School Nürnberg an der Entwicklung eines longitudinalen interprofessionellen Curriculums für Medizin und Pflege gearbeitet. Die Erfahrungen wurden bei der Erstellung des nationalen Mustercurriculums »Interprofessionelle Kommunikation und Zusammenarbeit im Medizinstudium« aufgenommen.
Aufgrund der veränderten Kooperationen im primärqualifizierenden Pflegestudiengang wird ab dem Jahr 2021 eine interprofessionelle Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Skills- und Simulationszentrum »PERLE« an der medizinischen Fakultät der FAU Erlangen/Nürnberg neu entwickelt und mit Begleit-Evaluationen systematisch ausgewertet.
Projektleitung: Prof. Dr. Jürgen Härlein und Gabriele Fley
Wissenschaftliche Begleitung des Pflegeoranisationssystems "Leading Nurse"
Um den Herausforderungen der demographischen Entwicklung und des Mangels an Pflegekräften zu begegnen, ist es erforderlich die bestehenden Pflegeorganisationssysteme weiterzuentwickeln. Insbesondere gilt es, unterschiedliche Aufgaben- und Rollenprofile mit Blick auf Ausbildungs- und Kompetenzprofile einerseits und bewohnerbezogene Bedarfslagen andererseits festzulegen und zu erproben.
Das vom bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderte Projekt „Leading Nurse“ der Caritas gGmbH St. Heinrich & Kunigunde wird im Rahmen eines breit angelegten Prozesses zur Organisationsentwicklung neu konturierte Aufgaben- und Rollenprofile in der Pflege einführen. Das Profil der „Leading Nurse“ fokussiert auf fachliche Führung im Sinne des Primary Nursing. Das Profil „Pflegehelfer“ soll bestehende Potentiale der Pflege-Assistenz nutzen und vereinheitlichen.
Das Projekt wird von der Evangelischen Hochschule Nürnberg wissenschaftlich begleitet, um neben der Erfassung der Zielgrößen auch die Übertragbarkeit auf andere Projektträger im Freistaat Bayern zu prüfen. Es werden einrichtungsbezogene, mitarbeiterbezogene und bewohnerbezogene Zielsetzungen differenziert.
Die wissenschaftliche Begleitung fokussiert insbesondere auf die Beobachtung und Analyse der mitarbeiter- und bewohnerbezogenen Zielsetzungen. Hierbei wird zunächst die wissenschaftliche Studienlage zusammengefasst. In Fokusgruppen-Intervies werden Perspektiven, Haltungen und Erwartungen bei den am Teilprojekt II beteiligten Pflegefachpersonen und Leitungspersonen abgefragt. Zudem wird erforscht, welche Veränderungen sich im Verlauf des Teilprojekts II bei Mitarbeitenden und bei Bewohnerinnen und Bewohnern gezeigt haben und mit welchen Faktoren und Zusammenhängen sich dies erklären lässt. Querschnittserhebungen in den verschiedenen Zielgruppen sowie idealtypische Fallstudien begeleiten den Change-Prozess über den Projektzeitraum.
Projektteam: Prof. Dr. Jürgen Härlein (Projektleitung, Pflegewissenschaft), Prof. Dr. Christine Brendebach (Gerontologie), Rita Zöllner M.Sc., Silke Mages B.Sc.
Projektzeitraum: 6/2023 bis 10/2025
Projektförderung: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
»RuhrBots - Bürgernahe soziale Roboter in den Stadtverwaltungen der Metropolregion Ruhr«
Das Forschungsprojekt RuhsBotS, Bürgernahe und nutzendengerechte soziale Roboter in den Stadtverwaltungen der Metropole Ruhr befasst sich mit dem Einsatz von sozialen Robotern in kommunalen Verwaltungen wie Bibliotheken und Stadtverwaltungen etc. mit dem Fokus auf die Benutzerfreundlichkeit die Diversität. Soziale Roboter sollen so gestaltet werden, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie auch das Personal sie gerne nutzen.
Mit dem Teilprojekt EiRuBo, Ethik in RuhrBotS, begleitet die EVHN innerhalb des Verbundprojekts die Gestaltung und Einführung dieses Technologie hin zu einer menschengerechten Digitalisierung aus der ethischen und anthropologischen Perspektive. In interdisziplinärer Zusammenarbeit werden im kontinuierlicher Prozess beobachtbarer Bilder und Modelle der Mensch-Roboter-Relation aufgearbeitet. Feldstudien und MEESTAR-Workshops (ein Modell zur Evaluation ethischer Aspekte, entwickelt von Prof. Arne Manzeschke) dienen zur Entwicklung und Konsolidierung gemeinsamer Ergebnisse mit Blick auf eine gelingende Mensch-Roboter-Interaktion. Durch Analyse und Aufbereitung der konkreten Anwendungsszenarien werden die Charakteristika von robotischen Systemen, Erscheinungsbild, Verhalten, Persönlichkeit, Normen und der Ethik verknüpft und im Sinne einer holistischen Gestaltung sozialer Roboter durch Wissenschaftstransfer aus den wissenschaftlichen theoretischen Domänen in das Feld der Anwender integriert.
Die Forschenden der EVHN sind im Projekt Teil eines Forschungsverbunds, bestehend aus Hochschule Ruhr West (HRW), Hochschule Niederrhein, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, Evangelische Hochschule Nürnberg und Fraunhofer-inHaus-Zentrum für die Arbeit mit Stadtverwaltungen und Bürger:innen.
Projektleitung: Prof. Dr. Arne Manzeschke, Mitarbeit: Rita Zöllner M.Sc.
Projektlaufzeit: Oktober 2022 bis September 2025
Projektförderung: BMBF
Homepage: https://ruhrbots.de/
»Integrierte Forschung«
Hochtechnologie durchdringt alle Bereiche menschlicher Lebenswelten. Die Digitalisierung verändert die Konzepte, die unsere ethische und rechtliche, soziale und individuelle Praxis prägen. Die Konsequenzen sollen in neuen Formen interdisziplinärer Forschung nicht nur diagnostiziert, sondern antizipierend gestaltet werden.
Integrierte Forschung will ethische, rechtliche, soziale und andere relevante Aspekte nicht mehr nur begleitend in Technikentwicklungsprojekte einbringen. Der Forschungsmodus sieht vor, dass Fachleute aus der Technikentwicklung mit jenen aus den Bereichen Ethik, Recht, Sozial- und Geisteswissenschaften in Entwicklungsprojekten von Anbeginn an zusammenarbeiten. Zudem sollen Anwendende und Fachleute aus der Praxis miteinbezogen werden. Damit geht der Ansatz über bis dato praktizierte ELSI-Modelle hinaus. Das Cluster, bestehend aus Forschenden unterschiedlichster Disziplinen, nimmt die heutige und zukünftige Mensch-Technik-Interaktion in den Fokus und entwickelt diesen neuen Forschungsmodus.
Das Cluster Integrierte Forschung besteht aus zwei Teilclustern, das Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik der EVHN ist mit dem Teilprojekt „Orientierung in Digitalen Lebenswelten“ in Teilcluster 1 beteiligt.
Prof. Dr. Arne Manzeschke ist Co-Sprecher des Gesamtclusters und leitet das hier eingegliederte Forschungsprojekt »Orientierung in Digitalen Lebenswelten (OrDiLe)«. Das Ziel von OrDiLe ist es, Orientierungshilfen für eine Gestaltung gelingender Mensch-Maschine-Interaktion zu schaffen. In Form von Fallstudien werden drei beispielhafte Mensch-Maschine-Interaktionen hinsichtlich ihrer zugrundeliegenden Menschen- und Maschinenbilder untersucht. Dadurch sind Schlüsse auf die expliziten und auch impliziten Annahmen über die menschlichen Interaktionspartner möglich. Darüber hinaus wird der Einfluss dieser Annahmen auf die Konstruktion der Maschinen geprüft.
Projektförderung insgesamt: 2,7 Mio. Euro durch das BMBF
Projektleitung:
Prof. Dr. Arne Manzeschke, Mitarbeiterinnen: Dr. Galia Assadi, Katharina Erlenwein, MA, Markus Sendelbeck, BA
Laufzeit: 04/2021 - 03/2024, FKZ: 16SV8626
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier.
»IMPACT - Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz«
»IMPACT - The implications of conversing with intelligent machines in everyday life on people’s beliefs about algorithms, their communication behavior and their relationship building«
Welche Auswirkungen hat die Interaktion mit künstlicher Intelligenz auf die menschliche Kommunikation? Kann ein Sprachassistenzsystem als soziales Gegenüber bezeichnet werden? Und welches Verständnis, welche mentalen Modelle haben Menschen von einer künstlichen Intelligenz?
In dem interdisziplinären Forschungsprojekt IMPACT untersuchen Experten*innen aus den Bereichen Informatik, Psychologie, Ethik und Recht gemeinsam die Kommunikation mit künstlich intelligenten Dialogsystemen. Um die Forschungsfragen ganzheitlich zu beantworten, werden unterschiedliche Nutzergruppen analysiert. Die Studien erfolgen mit Kindern, Erwachsenen und Senioren, sodass der Umgang mit künstlicher Intelligenz über die gesamte Lebensspanne hinweg betrachtet wird.
Innerhalb der Interaktion mit intelligenten Maschinen werden 3 Schwerpunkte fokussiert: Transparenz: Welches Verständnis haben Menschen von einer künstlichen Intelligenz? Kommunikation: Wie verändert sich das eigene Kommunikationsverhalten durch die wiederholte Kommunikation mit einer Maschine? Beziehungsbildung: Welche Arten von Beziehungen entstehen und werden diese zumindest teilweise menschlichen Beziehungen vorgezogen? Es liegen mittlerweile zwei Policy-Paper vor: 1) »Sprachassistenten – Chancen und Risiken« (2019), 2) »Können Kinder aufgeklärte Nutzer*innen von Sprachassistenten sein? Rechtliche, psychologische, ethische und informatische Perspektiven« (2020). Das dritte Policy Paper »Faire Algorithmen und die Fairness von Erklärungen – aus informatischer, rechtlicher und ethischer Perspektive« wird im Sommer 2022 erscheinen. Projektförderung für das Gesamtprojekt: 1,5 Mio. Euro durch die Volkswagenstiftung – https://www.impact-projekt.de/
Projektleitung: Prof. Dr. Arne Manzeschke, Mitarbeiterin: Carina Weber, MA
Laufzeit: 04/2019 - 03/2023
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier.
»e-dem-Connect – Chatbotbasierte Kommunikations- und Dienstleistungsplattform für pflegende Angehörige«
Entwicklung einer Kommunikations- und Dienstleistungsplattform für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz bei verhaltensbezogenen Problemlage
Das Projekt wird gemeinsam mit dem Lehrstuhl Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke und sechs weiteren Partnern durchgeführt.
Ziel von eDEM-CONNECT ist es, gemeinsam mit pflegenden Angehörigen eine chatbotbasierte Kommunikations- und Dienstleistungsplattform zum Umgang mit Agitation bei Demenzerkrankten zu entwickeln. Um die Bedürfnislage zielgruppen-gerecht erfassen zu können, wird für die Plattform eine semantische Struktur (Ontologie) entwickelt, um Konzepte und Wissen zu formalisieren und komplexe Beziehungen verarbeitbar zu machen. Pflegende Angehörige werden dabei einbezogen und haben im Sinne eines partizipativen Ansatzes substanzielle Mitsprache im Entwicklungsprozess. Das Nürnberger Teilprojekt liefert ethische und anthropologische Perspektiven für den gesamten Prozess. In den Jahren 2020 und 2021 wurde jeweils ein Ethik-Workshop mit dem gesamten Team durchgeführt.
Projektförderung insgesamt: 2,5 Mio. Euro durch das BMBF
Projektleitung: Prof. Dr. Arne Manzeschke, Mitarbeiter: Johannes Kranz
Laufzeit: 02/2020 - 01/2023, FKZ 16SV8334
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des BMBF.
»Wissenschaftliche Begleitung der Fachstellen für Demenz und Pflege in Bayern«
Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Ziel ist die wissenschaftliche Begleitung der Fachstellen für Demenz und Pflege, die 2019 bayernweit und seit 2020 für jeden bayerischen Regierungsbezirk etabliert werden.
Zur Qualitätssicherung, Evaluation und Weiterentwicklung der Arbeit der Demenzagenturen ist das Institut mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt worden. Aufgabe ist neben einer wissenschaftlichen Beratung in der Phase des Aufbaus und der Etablierung, prozessbegleitend zu unterstützen und Instrumente zur Qualitätssicherung zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise können Handlungsempfehlungen für die weitere Arbeit zur Verfügung gestellt werden.
Mit den Projektmittel konnten zusätzlich zwei 0,5 Mitarbeiter-Stellen geschaffen werden.
Projektleitung: Prof. Dr. Christine Brendebach
Laufzeit: 04/2019 - 03/ 2022, verlängert bis 03/2023
- Ethikberatung in der Altenhilfe
- KidZ: Kinder und Demenz
- Selbstbestimmt leben mit Unterstützung osteuropäischer Haushaltshilfen
- Versorgungsstruktur im ländlichen Raum mit osteuropäischen Haushaltshilfen (in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Wassertrüdingen und dem Landkreis Ansbach)