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Auslandssemester in Spanien zu Zeiten von COVID-19
Sechs Wochen an der Uni in Alicante, dann Lockdown. Zwei Studentinnen, die mit dem ERASMUS-Programm gefördert wurden, berichten über ihre Erfahrungen, die natürlich ganz anders liefen als geplant: „Wir, Lucia Styber (21 Jahre) und Corinna Gerlach (28 Jahre), studieren Sozialwirtschaft B.A. Unser Sommersemester 2020 wollten wir in Alicante, Spanien, verbringen. Dafür haben wir im letzten Jahr unsere Sprachkenntnisse aufgebessert, Nachmieter für unsere WG-Zimmer gesucht und dann Deutschland Mitte Januar verlassen. Voller Tatendrang und mit viel Hoffnung im Gepäck haben wir unser Auslandssemester im Februar begonnen. Sechs Wochen haben wir an der ausländischen Universität studieren können, neue internationale Kontakte knüpfen und viele Erfahrungen sammeln können.
Am Abend des 13. März rief dann allerdings der spanische Ministerpräsident den staatlichen Alarmzustand aus. Lockdown in Spanien hieß für uns, wir dürfen nur zum Einkaufen alleine auf die Straße. Die restliche Zeit haben wir durchgehend in der Wohnung verbracht. Jeden Tag gab es neue Schlagzeilen über erneute Todesfälle durch die Pandemie. Die Straßen waren wie leergefegt und die Stimmung sehr drückend. Spanische Musik wurde allerdings aus den Lautsprechern, die an Straßenecken angebracht wurden, gespielt und um 20 Uhr wurde kollegial für das medizinische Personal geklatscht. Dieser Zusammenhalt der spanischen Bürger war beeindruckend.
Immer mehr andere Erasmus-Studierende haben Spanien verlassen, wir konnten uns nicht einmal von ihnen verabschieden. Nach 4 Wochen in Quarantäne haben dann auch wir beschlossen, dass wir nach Deutschland zurückkehren möchten. Das war nicht so einfach, aber letztendlich konnten wir mit Hilfe des Auswärtigen Amtes eine mögliche Reiseroute ausfindig machen. Nach 17 Stunden Reise mit ausgestorbenen Waggons in den spanischen Zügen und leergefegten Flughäfen kamen wir endlich in Nürnberg wieder an. Aufgrund der bis dahin eingeführten strengeren Einreisebestimmungen der Bundesregierung mussten wir nach unserer Ankunft eine 2-wöchige häusliche Quarantäne machen. Unser Auslandssemester haben wir mit Hilfe der Online-Vorlesungen allerdings auch von Deutschland aus erfolgreich beenden können.
Auch wenn unser Auslandssemester nicht so abgelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben, möchten wir die Zeit nicht missen. Wir sind dankbar für diese überaus ereignisreiche und spannende Erfahrung, die wir mit Sicherheit nie vergessen werden.
Auf diesem Weg möchten wir uns auch bei Herrn Prof. Dr. Klaus Schellberg und den Mitarbeiterinnen im International Office der Evangelischen Hochschule Nürnberg bedanken, die immer ein offenes Ohr für uns hatten und uns in dieser schweren Zeit unterstützt haben."
Text: C.Gerlach, Foto: Privat
Wenn Sie als EVHN-Studentin oder - Student sich für ein Praktikum oder ein Studiensemester im Ausland interessieren, wenden Sie sich bitte an das International Office der EVHN. Siehe bitte auch hier https/www.evhn.de/international
Und:
Online Informationsveranstaltung des International Office
Am 10. Juli 2020 informiert das International Office der EVHN von 10 Uhr bis 11 Uhr in einer online Informationsveranstaltung über die Möglichkeiten eines Auslandsaufethaltes während des Studiums. Auslandspraktika, Auslandssemester, Finanzierung und Stipendien - wir freuen uns auf Sie, Ihre Fragen und Vorhaben. Der Zugangslink zur Veranstaltung wir kurz vorher hier online gestellt.