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Bund-Länder-Initiative zur Förderung von Künstlicher Intelligenz in der Hochschulbildung: Startschuss für 54 Förderprojekte

Im Rahmen des Verbundprojektes HAnS soll ein intelligentes Hochschul-Assistenz-System entwickelt werden, das Lehr- und Lernmaterialien unterschiedlicher Fächer im Audio- und Videoformat auf einer Learning-Experience-Plattform sammelt und diese mithilfe von Spracherkennung für weitere Anwendungen mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) aufbereitet. Das Lehrmaterial wird durchsuchbar gemacht und automatisiert nach vorgegebenen Kriterien zusammengestellt. Darauf aufbauend wird ein KI-Tutor entwickelt, der anhand vorgegebener Muster und Lehrmaterialien automatisiert Übungsaufgaben und Lernzielkontrollen generiert. Studierende können das entwickelte Angebot selbständig nutzen. In einem ersten Schritt wird das System bei den beteiligten Hochschulen eingeführt, u. a. auch an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Da die im Projekt entwickelten Modul an einer zentralen Stelle gesammelt und unter einer Creative-Commons-Lizenz als neue Open Educational Ressources zur Verfügung gestellt werden, kann mittelfristig auch eine Verbreitung des Systems an weiteren Hochschulen erfolgen.

Das Institut für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg ist am Verbundprojekt mit dem Arbeitspaket der quantitativen Wirkungsevaluation beteiligt. Als Grundlage für die Evaluation wird ein Wirkmodell für das zu entwickelende Angebot erarbeitet und darauf aufbauend empirische Erhebungen durchgeführt. Ziel ist es darzustellen, welche Wirkungen bei den Studierenden durch die neu entwickelten Systemen entstehen. Hierfür wird eine Längsschnitterhebung mit einer Vergleichsgruppe durchgeführt. Weiterhin wird der Lernerfolg und die Lernzielerreichung bei den Lehrenden evaluiert. Neben der Identifizierung von Wirkungen sollen auch Wirkmechanismen herausgearbeitet werden.

Weiterhin beteiligt sich die Evangelischen Hochschule Nürnberg an der Bereitstellung von Lernmaterialien und bindet das neue System in die eigene E-Learning-Plattform Moodle ein. Die Koordination des Verbundprojektes übernimmt die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Insgesamt sind acht bayerische Hochschulen für angewandte Wissenschaften am Projekt beteiligt sowie die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

 

Pressemitteilung Gemeinsame Wissenschaftskonferenz
Bonn, 1. Dezember 2021  - PM 11/2021

Bund-Länder-Initiative zur Förderung von Künstlicher Intelligenz in der Hochschulbildung: Startschuss für 54 Förderprojekte

Mit dem heutigen Tag sind alle der insgesamt 40 Einzel- und 14 Verbundprojekte an deutschlandweit 81 Hochschulen, die von der Bund-Länder-Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ gefördert werden, an den Start gegangen. Die Projekte waren im Juni 2021 in einem wissenschaftsgeleiteten Wettbewerbsverfahren ausgewählt worden.

Bund und Länder möchten mit der Förderinitiative und den dafür bereitgestellten Mitteln von bis zu 133 Millionen Euro die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz wirksam in die Breite des Hochschulsystems tragen. Mit den Fördermitteln werden Hochschulen unterstützt, Künstliche Intelligenz in der Lehre besser zu nutzen und die Fachkräfte von Morgen mit einer wichtigen Kompetenz auszustatten. Gefördert werden sowohl Maßnahmen zur Entwicklung von Studiengängen oder einzelnen Modulen im KI-Bereich als auch der Aufbau KI-gestützter Systeme an den Hochschulen, etwa durch den Aufbau intelligenter Assistenzsysteme oder KI-basierter Lern- und Prüfungsumgebungen.

Der Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, erklärt: „Künstliche Intelligenz wird in den kommenden Jahren weltweit Gesellschaft, Wirtschaft und den Alltag der Menschen verändern. Mit der Förderinitiative wollen Bund und Länder die Hochschulen zu Vorreitern bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz machen. Die nun an 81 Hochschulen angelaufenen Projekte sollen zugleich dazu beitragen, dass die von Wirtschaft und Gesellschaft in Zukunft benötigten KI-Fachkräfte in ausreichender Zahl ausgebildet werden.“

Die stellvertretende Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, erklärt: „Künstliche Intelligenz ist eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft. Wir wollen und müssen Deutschland deshalb zu einem führenden KI-Standort machen und gleichzeitig dafür sorgen, dass KI unseren ethischen Vorstellungen entspricht. Dafür bedarf es einer breiten und bestens ausgebildeten Fachkräftebasis. Wichtig dafür ist, dass Hochschulen die notwendigen KI-Kompetenzen vermitteln und die Studierenden auf hochqualifizierte Tätigkeiten vorbereiten. Gleichzeitig sind gute pädagogisch-didaktische Konzepte erforderlich, um die Qualität der Lehre sicherzustellen. Mit der Bund-Länder-Initiative fördern wir die Potenziale individualisierten Lernens durch den Einsatz von KI.“

Die Projekte werden für eine Laufzeit von bis zu vier Jahren gefördert. Die maximale Förderhöhe beträgt für Einzelvorhaben an Hochschulen zwei Millionen Euro und für Verbundprojekte mehrerer Hochschulen fünf Millionen Euro. Die Fördermittel werden jeweils im Verhältnis 90:10 vom Bund und vom Sitzland der jeweiligen Hochschule übernommen.

Eine Liste aller Projekte finden Sie als pdf-Datei auf dieser Seite.

Weitere Informationen zur Bund-Länder-Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ finden Sie unter:

https://www.gwk-bonn.de/themen/foerderung-von-hochschulen/kuenstliche-intelligenz-in-der-hochschulbildung