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Digitale Technologien in beruflichen Alltagspraktiken
Vom 11. - 13. März 2020 fand die EVHN-Konferenz „Gegenwart und Zukunft sozialer Dienstleistungsarbeit - Chancen und Risiken der Digitalisierung in Sozialer Arbeit, Pflege und Erziehung“ statt.
Eine studentische Teilnehmerin schildert ihre Eindrücke:
„Am ersten Konferenztag führte Prof. Dr. Carolin Freier die Konferenzteilnehmenden, darunter Studierende, in die Techniken der Interviewführung ein, um Neues herauszufinden statt Bekanntes zu bestätigen. Am Tag 2 wurde die Konferenz mit einer Begrüßung durch den Vizepräsident für Forschung und Entwicklung, Prof. Dr. Joachim König, und einem thematischen Einstieg von Frau Prof. Dr. Carolin Freier eröffnet. Die 60 internationalen Teilnehmenden konnten sich an zwei Tagen in zehn Foren mit Themen wie digitale Methoden für die Professionalisierung, digitale Kommunikation und Social Media, soziale Dienstleistungen im Wandel beschäftigen. Aufgrund der sich anbahnenden Covid-19-Entwicklungen wurden die Chancen der Digitalisierung gleich für die Hochschule genutzt. Die meisten Vortragenden, die nicht persönlich kommen konnten, präsentierten ihre Themen via Livestream, unterstützt durch Sebastian Feder, EVHN-Referent für e-Learning.
Als Studentin boten mir die verschiedenen Vorträge Gelegenheiten, die Verwendung digitaler Technologien in beruflichen Alltagspraktiken der sozialen Dienstleistungsarbeiterinnen und -arbeiter in den Blick zu nehmen.
Das Thema Digitalisierung ruft immer wieder die Frage auf, wie handelnde Akteurinnen und Akteure mit den daraus resultierenden oder bereits vorhandenen Defiziten und Ungleichheiten umgehen müssen. Digitalisierung und das Repräsentanzdefizit in der Sozialen Arbeit kam dabei zur Sprache und Fachleute gaben Gedenkanstöße, wie mit Ungleichheitsverhältnissen produktiv umgegangen wird und wie diese zum Positiven verändert werden können.
Besonders beeindruckte mich André Dörfer, Masterstudent an der Hochschule Coburg, der seine qualitative Studie über die Rolle des Internets für die politische Sozialisation und insbesondere rechtspopulistische Radikalisierung präsentierte. Er interviewte hierfür jugendliche Internetnutzerinnen und -nutzer und stellte ihnen radikalisierende Social Media Posts vor, über die sie ihre Meinung äußern sollten.
Zusammenfassend war die Tagung ein großer Erfolg und eine gute Möglichkeit, neue Erkenntnisse für die professionelle Praxis zu gewinnen und Kontakte zu knüpfen.“
Text und Bild: Elena Heinisch, 8. Semester, Soziale Arbeit
Programm, Abstracts und Referentinnen und Referenten www.evhn.de/cfp-digitalization2020