News

Aktuelles

Wissenschaftsminister Sibler begrüßt zusammen mit Gesundheits- und Pflegeminister Holetschek die ersten Studierenden im primärqualifizierenden Pflegestudium

Abstand. Maske. Hybrid.

 

 

Wissenschaftsminister Bernd Sibler hat heute Nachmittag gemeinsam mit Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek mit Studierenden im neuen Bachelorstudiengang Pflege an der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) über deren Erfahrungen und Perspektiven diskutiert. Als eine von vier Hochschulen in Bayern startete die Evangelische Hochschule Nürnberg (EVHN) am 1.November vergangenen Jahres den neuen, primärqualifizierenden Studiengang Pflege (B.Sc., Bachelor of Science). Die Studierenden haben gerade ihre erste Praxisphase absolviert und konnten Erfahrungen bei den kooperierenden Praxiseinrichtungen in Kliniken und Pflegeheimen sammeln. Einig waren sich die Studierenden, dass der durchgängige Wechsel von Theorie- und Praxisphasen bereits ab dem ersten Semester sinnvoll ist.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte per Videoschalte gegenüber den Studierenden: „Sie sind in dieser Region Pioniere auf diesem Gebiet! Mit Ihrer Entscheidung für einen Pflegeberuf übernehmen Sie Verantwortung für unsere Gesellschaft. Pflege ist ein bedeutendes Berufsfeld unserer Zukunft. Hier an der Evangelischen Hochschule Nürnberg werden Sie dafür hervorragend ausgebildet.“

Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek ergänzte: „Wir müssen die Pflegeberufe zukunftsfest machen. Ein wichtiger Baustein ist eine akamdemische Ausbildung. Es ist großartig, dass an der Evangelischen Hochschule Nürnberg jetzt die ersten Studierenden im primärqualifizierenden Pflegestudiengang lernen, wissenschaftliche Erkenntnisse sofort in der Arbeit mit den Patienten einzusetzen. Noch hakt es aber bei der Finanzierung der Praxisanleitung und der Ausbildungsvergütung im primärqualifizierenden Pflegestudium. Ich werde mich weiterhin auf Bundesebene dafür einsetzen, dass wir einheitliche Regelungen für berufliche Ausbildung und Pflegestudium bekommen.“

Dass man Pflege jetzt endlich auch in Deutschland studieren könne, sei eine historische Wende, so Studiengangsleiter Prof. Dr. Jürgen Härlein. Und fordert: „Neben High Tech muss auch in ‚High Care‘ investiert werden, nämlich in ein leistungsstarkes und differenziertes Pflege-System.“ Ein Baustein dafür ist das neue Pflegestudium.

Ziel des jungen Studiengangs ist es, mit akademisch qualifizierten Fachpersonen den wachsenden Qualitätsanforderungen in der Gesundheits- und Pflegeversorgung zu begegnen. Das primärqualifizierende, praxisintegrierende Pflegestudium ist generalistisch ausgerichtet und qualifiziert für die allgemeine Pflege von Menschen aller Altersgruppen in unterschiedlichen Versorgungsfeldern, wie beispielsweise in der Akutklinik, im Pflegeheim oder in der häuslichen Pflege. Das Studium befähigt zur Weiterentwicklung der Pflegepraxis im Sinne von „Evidence based Nursing“, also Pflege, die auf Methoden basiert, die durch wissenschaftliche Erkenntnisse belegt sind. Mit diesem Modell soll ein Beitrag zum systematischen Ausbau einer Pflegepraxis geleistet werden, die ihr eigenständiges Handeln auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt.

Die Pandemie hat gezeigt, welche Rolle Pflegefachfrauen und –männer in der Gesundheitsversorgung spielen und dass die professionelle Pflege einen bedeutsamen, eigenen Beitrag leistet. Gleichzeitig wird klar, dass das Pflege-System in Deutschland insgesamt grundlegender Reformen bedarf: Ausbau und Differenzierung der Angebotsstrukturen bei Pflegebedürftigkeit, Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen professionell Pflegender, Modernisierung des Pflege-Bildungssystems und Aufbau einer wissenschaftsgestützten Pflegeversorgung und mit Blick auf internationale Standards.

Hinweis

Bewerbungszeitraum für den Bachelorstudiengang Pflege (B.Sc.) für das Wintersemester 2021/22 (Start: 1. Oktober 2021) ist vom 1. Mai bis 15. Juli 2021 unter www.evhn.de/studieninteressierte.

Pressemitteilung 26.03.2021.