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Fachtag Demenz: Neue Perspektiven auf die zukünftige Pflege
"Nicht vergessen!" - Unter diesem Titel fand der "Fachtag Demenz" der Evangelischen Hochschule und der Evangelischen Akademie Tutzing in Nürnberg statt. Wie in Zukunft - trotz Fachkräftemangels und steigender Lebenserwartung mit den begleitenden steigenden Zahlen Demenzkranker - die Pflege gesichert werden kann, das war Inhalt der Keynotes und eines lebhaften Austauschs zwischen den anwesenden Fachkräften. Sie alle stehen für Qualität in der herausfordernden Pflege von Demenzpatienten. Aber es lohnt auch ein Blick über die gewohnten Perspektiven hinaus: Dr. Bernhard Holle, Arbeitsgruppenleiter Versorgungsstrukturen am Deutschen Zentrum für Neurodegenrative Erkrankungen in Witten, blickte auf die Situation der Pflegekräfte und neue Ansätze in der differenzierten Rollenverteilung Pflegender je nach Qualifikation. Dass der Anteil akademisch ausgebildeter Pflege-Fachleute noch verschwindend gering ist, stellte er aus eines von mehreren Mankos heraus.
Prof. Dr. Elmar Gräßel, Leiter Medizinische Psychologie und medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Erlangen, plädierte für grundlegend andere Perspektiven auf die Erkrankung: Die Ursachen, aber auch die medikamentöse Behandlung seien noch lange zu wenig erforscht, so Gräßel. Er hob auch die Rolle der emotionalen und sozialen Aktivierung bei der Behandlung hervor.
Studierende der Evangelischen Hochschule Nürnberg stellten ihre Abschlussarbeiten unter Leitung von Prof. Dr. Christine Brendebach vor. Vom Indiviudalisierten Beschäftigungsangebot über die Auswirkungen der Maskenpflicht während der Corona-Pandemie bis zu den Auswirkungen der Krankheit auf die pflegenden Angehörigen - es gibt viele Details, die die Studierenden zum Thema erforscht haben. Ebenfalls vorgestellt wurden Apps für Angehörigen, die Gestaltung eines demenzfreundlichen Gottesdienstes oder gezielte Schlafförderung.
Erneut war das Pflegepraxiszentrum Nürnberg aktiv am Fachtag beteiligt, mit dem die Hochschule, insbesondere das Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik, im regelmäßigen Austausch steht.