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Gemeinsamer Fachtag dreier Hochschulen zur erweiterten und vertieften Pflegepraxis (ANP)
Am 28.11.2024 fand an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) die 3. ANP-Konferenz (Advanced Nursing Practice) statt, die bereits seit 2018 gemeinsam von der Hochschule München, der Evangelischen Hochschule Nürnberg und der OTH als Mitglieder in der Akademischen Fachgesellschaft Süd des Deutschen Netzwerks APN & ANP (DNAPN & ANP) veranstaltet wird. Nach einer Keynote, bei der Dr. Heiner Friesacher pflegetheoretisch auf den Kern der Pflege und den Stellenwert der Übernahme heilkundlicher Tätigkeiten kritisch einging, gaben Studierende und Absolventinnen und Absolventen aus den beteiligten drei bayerischen Hochschulen Einblicke in ihre Forschungsthemen und Arbeitsfelder als APN-Master in der klinischen Pflege. Weitere 15 klinisch relevante Themen wurden in einer Postersession vorgestellt. In einer Pause konnten die Teilnehmenden die Poster bewerten und digital ihre Stimme abgeben. Die Themen „Advanced Practice Nursing aus der Sicht von Pflegefachpersonen in der Akutpflege der Neurologie“ von Nadja Stadfeld et al. und „Interventionen zur Tabletteneinnahme bei onkologisch erkrankten Kindern“ von Sophie Ruf-Büttner et al. wurden mit dem ersten bzw. zweiten Posterpreis prämiert. Rund 170 Personen aus Pflegepraxis und Pflegewissenschaft nahmen an der Konferenz teil. Weitere 65 Personen haben virtuell teilgenommen.
Alle Projekte und Themen der 3. ANP-Konferenz werden in einem Tagungsband vorgestellt, der im als Buch und digital veröffentlicht wird.
Am 29.11.2024 und 30.11.2024 schlossen sich die 7. Expert*innenworkshops des DNAPN & ANP mit ca. 60 Teilnehmenden an, für die die OTH ebenfalls Gastgeberin war. Es diskutierten Pflegeexpertinnen und -experten, Pflegewissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Studierende aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Irland über Themen wie die Heilkundeausübung in der Intensivpflege und in der pädiatrischen Pflege, über Forschungsbedarfe und Theorieentwicklung sowie über Tätigkeitsfelder von Advanced Practice Nurses (APN) im europäischen Raum.
Beide Tagungen stießen auf große Resonanz und haben gezeigt, welchen essenziellen Stellenwert die Profession Pflege und eine erweiterte und vertiefte Pflegepraxis (APN) als neue Versorgungsform hat und wie dringlich der Handlungsbedarf in Bezug auf den veränderten Skills- und Grademix in der Pflege ist. Pflegepraxiseinrichtungen sind aufgefordert abgestufte Kompetenzprofile zwischen Pflegeassistentinnen und -assistenten, Pflegefachpersonen mit und ohne Bachelorabschluss und Pflegeexpertinnen und -experten APN zu integrieren.
Die bereits initiierten Gesetzesvorhaben der Bundesregierung (Pflegekompetenzgesetz und ANP-Gesetz) müssen auch durch die Anfang 2025 neu gewählte Regierung dringend weiterverfolgt werden. Der aktuelle Aufwind droht sonst abzuflachen, wodurch sich die bereits prekäre Situation der Pflege weiter zuspitzen würde.
Text: Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali, Prof. Dr. Susanne Schuster, Prof. Dr. Christine Boldt
„Advanced Practice Nursing aus der Sicht von Pflegefachpersonen in der Akutpflege der Neurologie“ von Nadja Stadfeld wurden mit dem ersten Posterpreis prämiert.