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Für mehr Sozialarbeiter: Zwei Welten vereint - epd-Gespräch
Zur Auftaktveranstaltung des Studiengangs Soziale Arbeit dual am 2. Juli an der EVHN sprach epd-Redakteurin Jutta Olschewski mit Studiengangskoordinator Jonas Wittmann. (epd-Meldung): Gegen den Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit wollen acht Kooperationspartner aus ganz Bayern und die Evangelische Hochschule Nürnberg ab dem nächsten Semester mit dem dualen Studium Soziale Arbeit angehen. Von dem neuen Bachelor- und Masterstudiengang könnten aber nicht nur die Arbeitgeber wie die Nürnberger Stadtmission oder das Augustinum in München profitieren, meint Studiengangskoordinator Jonas Wittmann im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Studierenden verdienten ab dem ersten Studiumstag Geld und könnten anschließend „mit einem Fingerschnipsen eine Stelle finden“, ist er überzeugt. Das Angebot treffe „den Nerv der Zeit“, sagte Wittmann, denn in der Beratung erlebe die Hochschule viele junge Leute, die sich die Frage stellten, „bin ich eher der Macher oder eher der Studierer“. Nun könnten sie ein Studium beginnen, bei dem sie benachteiligten Menschen auf der Straße, im Gefängnis, in der Beratung, in der Jugendarbeit oder in der Pflege helfen könnten und die Theorie dazu aufbauen. Die einzelnen Semester haben ihren Fokus etwa auf dem „Individuum“, dem Sozialraum oder der Forschung.
Bisher hätten sich vier Männer und Frauen eingeschrieben, man rechne aber mit einer Gruppe von 15 bis 20 Personen, sagte Wittmann. In das duale Studium starten die Eingeschriebenen am 1. September im Praxisbetrieb, von dem sie ein Gehalt von durchschnittlich 1.500 Euro verdienen und in dem sie auch Urlaubsanspruch haben. Von Oktober bis Dezember wird Theorie an der Hochschule studiert, Januar bis März sind die angehenden studierten Sozialarbeiter dann wieder in der Praxis, erklärt Wittmann das erste Semester. Er verspricht „ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Praxis und Theorie“. Das Studium dauert acht Semester.
Die Initiative für den neuen Studiengang sei von den sozialen Trägern und Vereinen ausgegangen, sagte der Koordinator. Zu ihnen gehören noch neben Stadtmission Nürnberg und Augustinum die Rummelsberger Diakonie, die Diakonie Rosenheim, ConDrobs, der Puckenhof Erlangen und der Post SV (Sportverein) Nürnberg. Sie setzten auf die Bindung der Studierenden an ihre Einrichtungen „ab Tag eins“ und hätten ein hohes Interesse, die Studierenden nach dem Abschluss weiterzubeschäftigen, sagte Wittmann. Zudem könnten sie sich durch die Kooperation etwa auf Messen attraktiver präsentieren. (2179/03.07.2025) epd-Gespräch: Jutta Olschewski. Mit freundlicher Genehmigung.
Auftakt- und Vernetzungstreffen mit den beteiligten Trägern
Professor Dr. Thomas Popp, Präsident der EVHN, hob bei der Veranstaltung mit den Praxiseinrichungen hervor: "Der Impuls für den Studiengang kam aus der Praxis. Fleiß wie auch günstige Umstände haben in diesem Studienangebot erfolgreich zusammengefunden. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Realisierung vergingen lediglich zwei Jahre – das war ein außergewöhnlich kurzer Zeitraum für die Entwicklung eines neuen Studiengangs."
Dr. Andreas Dexheimer, Vorstand der Diakonie Rosenheim und Mitinitiator des Studiengangs, verwies auf die wachsenden Bedarfe innerhalb der Sozialwirtschaft und betonte: "Ein qualitativ hochwertiges Sozialarbeitsstudium ist entscheidend für eine zukunftssichere soziale Arbeit."
Kai Stähler, Vorstandsvorsitzender der Stadtmission Nürnberg, die ebenfalls zu den kooperierenden Praxiseinrichtungen gehört, zeigte sich erfreut: "Ein lange gehegter Wunsch der diakonischen Träger wird mit dem Start dieses Studiengangs nun Realität."
Der Studiengang startet erstmals zum 1. September 2025 und umfasst acht Semester. Er integriert akademisches Studium und eine praktische Tätigkeit in einer sozialen Einrichtung. Bewerbungen für den ersten Jahrgang sind noch bis Ende August über die Kooperationspartner möglich. Alle Informationen https://evhn-sozialearbeit-dual.de/
Die Kooperationspartner der EVHN sind: Stadtmission Nürnberg, Diakonie Rosenheim, Rummelsberger Diakonie, Post SV Nürnberg, Condrobs, Kastanienhof Ansbach, Der Puckenhof und Augustinum.
Foto: D. Stadlmayr, EVHN
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