Mediation
Konfliktregelung in sozialen Beziehungen, insbesondere in Familien und Arbeitswelt.
Lehrgang "Mediation in sozialen Beziehungen (insbesondere Familie und Arbeitswelt)"
Mediation ist eine weltweit anerkannte Methode zur konstruktiven Regelung von Konflikten. Der Schwerpunkt dieses Lehrgangs liegt bei der Konfliktregelung in sozialen Beziehungen, insbesondere in Familien und Arbeitswelt.
Neustart Ende 2024 oder Anfang 2025 geplant
Mediation ist eine moderne und zugleich sehr traditionelle Art der Konfliktvermittlung in Familien, Personengesellschaften, Organisationen und Einrichtungen im öffentlichen Bereich. Der interdisziplinäre Ansatz der Mediation betont die Eigenverantwortlichkeit der am Konflikt Beteiligten. Ziel der Mediation ist die konstruktive, einvernehmliche und eigenverantwortliche Beilegung von Konflikten durch die Beteiligten selbst, unter Beachtung ihrer unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse.
Grundkompetenzen für Mediator/innen sind Fähigkeiten
- zur empathischen, wertschätzenden ermutigenden und befähigenden Kommunikation (Gesprächsführungs - und Verhandlungs-kompetenz),
- einer neutralen, allparteilichen, regelungsoffenen (lösungsoffenen) Haltung
- zum konstruktiven Umgang mit Konflikten, auch bei hochkonflikthaften Beteiligten (Konfliktkompetenz),
- zur kritischen Selbstreflexion, zum konstruktiven Umgang mit eigenen Gefühlen (soziale Kompetenz).
Zertifizierte Mediator/innen haben vielfältige Möglichkeiten sich beruflich einzubringen. Bedarfe finden sich u.a. in familiären, öffentlichen, wirtschaftlichen und schulischen Bereichen.
Gesetzliche Grundlagen
In den Paragraphen §§ 5, 6 Mediationsgesetz (MedG) werden die Grundlagen einer zertifizierfähigen Mediationsausbildung geregelt. Die Ausbildung zum zertifizierten Mediator setzt die Einhaltung der inhaltlichen Vorgaben der nach § 6 MedG zu erlassenden Rechtsverordnung voraus. Die Inhalte dieses Zertifikatslehrgangs orientieren sich dabei an den Vorgaben der Ausbildungsverordnung (ZMediatAusbV) mit einer Gesamtdauer von mindesten 120 (Zeit-) Präsenz Stunden.
Zielgruppen
Sozialpädagog*innen, Mitarbeitende in Jugendämtern und Jugendhilfeeinrichtungen, Supervisor*innen, Coaches
Umfang
120 (Zeit-)Stunden in Präsenz
Inhalte und Termine (bisherige Struktur)
Modul 1
- Ursachen/Entstehen von sozialen Konflikten/Konflikttheorien /Konfliktkompetenz
- Bedeutung eigenverantwortlicher Konfliktregelung durch Mediation
- Persönliche Kompetenz/Haltung/Rollenverständnis in Mediation
- Einführung in die und Grundlagen der Mediation, insbesondere Ziel und Zweck von Mediation/ Prinzipien, Ablauf und Phasen der Mediation
- Abgrenzung zu streitigen Verfahren und zu anderen alternativen Konfliktregelungsverfahren
- Überblick über die Anwendungsfelder von Mediation
Modul 2
- Einzelheiten zu den Phasen der Mediation, Vorbereitung der Mediation, Mediationsplan,
- externe und interne Vereinbarung zur Mediation, Details zur Stufenstruktur,
- Abschlussvereinbarung (Memorandum)/ Dokumentation, Protokollführung, Nachbereitung der Mediation
- Einzelheiten vertieft an einem Konfliktbeispiel aus der Familie
Modul 3
- Konfliktkompetenz (Konflikttypen, Konfliktfaktoren, -dynamik, Konfliktanalyse)
- Konflikteskalation, Eskalationsstufen (Glasl)
- Besonderheiten unterschiedlicher Settings in der Mediation, insbesondere Einzelgespräche, Co-/Teammediation, Mehrparteienmediation, Shuttle-Mediation
- Einzelheiten vertieft an einem Fallbeispiel aus der Arbeitswelt
Modul 4
- Verhandlungstechniken und Verhandlungskompetenz, insbesondere Grundlagen der Verhandlungsanalyse, intuitives, distributives Verhandeln; Harvard Modell, gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg,
- Umgang mit schwierigen Situationen
- Techniken zur Entwicklung und Bewertung von Konfliktregelungen
- Visualisierungs- und Moderationstechniken
- Einzelheiten vertieft an Fallbeispielen aus der Wirtschaftswelt
Modul 5
- Gesprächsführung, Kommunikationstechniken, insbesondere Grundlagen der Kommunikation, 4-Ohren Prinzip nach Schultz von Thun, verbale und nonverbale Kommunikation,
- Fragetechniken
- Einzelheiten vertieft an Fallbeispielen aus der Familie
Modul 6
- Persönliche Kompetenzen von Mediator/innen
- Rollenverständnis/Rollenkonflikte
- Aufgabe und Selbstverständnis von Mediator/innen
- Wertschätzung/Empathie/Engagement
- Umgang mit eigenen Gefühlen
- Selbstreflexion
Modul 7
- Recht der Mediation, insbesondere rechtliche Rahmenbedingungen, Grundlagen des Rechtsdienstleistungsgesetzes, Einbettung in das Recht von Grundberufen
- Mediationsvertrag, Berufsrecht, Verschwiegenheit, Vergütungsfragen, Haftung und Versicherung
- Recht in der Mediation, insbesondere Abgrenzung zulässiger Information zu unzulässiger Rechtsberatung
- Rolle externer Berater in der Mediation
- Bedeutung und Durchsetzbarkeit einer Abschlussvereinbarung/Fragen zur Vollstreckbarkeit
Modul 8
- Freiwilligkeit versus Pflicht zur Mediation
- Geeignetheit von Mediation/ Grenzen von Mediation
- Typische Fallen im Erstkontakt und auf den Stufen von Mediation
- Mediation und Widerstand/ konstruktiver Umgang mit Widerstand
- Ausgleich von Stärken und Schwächen
- Umgang mit Hierarchien
- Ethische Grundsätze für Mediation
Anfertigung/Abgabe der Fallarbeit
Feierlicher Abschluss der Ausbildung
Zeitstruktur
Fr: 09.00 - 18.30 Uhr 8,5 Zeitstunden
Sa: 09.00 – 16.30 Uhr 6,5 Zeitstunden
Summe 120 (Zeit)Präsenz Stunden
Erfahrene Dozentinnen und Dozenten aus der Praxis
Abschluss
Diploma der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) Mediatorin (HAW) / Mediator (HAW)*
- HAW = Hochschule für angewandte Wissenschaften
Voraussetzung
- Teilnahme an allen acht Präsenzmodulen (120 Präsenzstunden), Akzeptanz der Abschlussarbeit
Zertifizierte Mediatorin/Zertifizierter Mediator gemäß RVO dürfen Sie sich nennen,
wenn Sie neben den o.g. Voraussetzungen während des Ausbildungslehrganges oder innerhalb eines Jahres nach dessen erfolgreicher Beendigung als Mediator*in oder Co-Mediator*in eine Mediation selbst durchgeführt und organisiert haben. Hierzu ist eine anschließende Supervision und Supervisionsbestätigung nach der Vorgabe der RVO erforderlich. Das IFIT vermerkt dies auf dem Zertifikat. Diese Mediation und diese Supervision sind nicht im Lehrgang und nicht in der Lehrgangsgebühr enthalten und müssen selbst organisiert werden. Alle weiteren Regelungen zur Beizeichnung "Zertifizierte Mediatorin/Zertifizierter Mediator" entnehmen Sie bitte der RVO.
Zulassungsvoraussetzungen
• berufsqualifizierender Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Hochschulstudiums und
• eine mindestens 2-jährige praktische berufliche Tätigkeit nach Abschluss der Berufsausbildung oder des Hochschulstudiums.
Über Ausnahmen entscheidet die Ausbildungsleitung
In der Ausbildung geht es um praktische Übungen, Rollenspiele, an eigenständige Kleingruppenarbeit innerhalb und außerhalb der Präsenzmodule. Deshalb wird die Bereitschaft erwartet, dass sich die Teilnehmenden entsprechend aktiv einbringen.
Teilnehmer/-innen
Maximal 16 Personen
Lehrgangsgebühr
Wird neu festgelegt